Dienstag, 15. Oktober 2013

Rettung bitte.

Dieses eine Mädchen,
das immer für alle ein offenes Ohr hat.
Dieses eine Mädchen,
das immer lächelt und Witze macht.
Dieses eine Mädchen,
das sich für alle einsetzt und jedem hilft.
Genau dieses Mädchen,
sitzt da und weiß nicht wie sie das alles schaffen soll.


Ich mag nicht mehr.
Die letzten Tage liefen SO gut.
Keine Tiefpunkte.
Jeden Tag Sport, viel gelernt, gesund gegessen.
Das schwarze Loch hat Ruhe gegeben.
Sport, Schule, Lernen, Gesund essen.
ALLES was für ein paar Tage perfekt.

Und dann DAS.
Ich bin in meinem Zimmer, mach Sport.
Weiß, dass ich später noch lernen muss,
bin motiviert.
Auf einmal hör ich von unten Geschrei.
Ich schalt die Musik aus.
Hör hin.
Meine Mutter schreit, weint, mein Vater auch.
Ich geh an die Treppe.
Spür schon das Monster in mir hochkommen, es nutzt diese Schwachstelle aus.
"DANN GEH DOCH UND TRINK WEITER", schreit mein Vater.
Wieso trinken? Als ob meine Mutter Alkoholikern wäre.
"DANN TU ICH DAS."
"NEIN DU SCHMEIßT DICH NICHT DIE TREPPE RUNTER"
Was? Mein Gehirn setzt aus.
Ich renn runter.
Mein Vater hält meine Mutter fest, meine Mutter schlägt ihn, geht weg.
Ich fang das weinen an.
"Was ist los?"
Sie weint, sie schreit, sie kämpft.
"ICH bin diejenige die depressiv ist, ICH sollte zum Psychologen!"
Ich brech völlig zusammen.
Was?
Ich renn hoch, wein, brech zusammen.
Das schwarze Loch.
Ich kämpfe.
Zu spät.
Ich verliere mich.
Ich ruf meinen Bruder an, er meint ich soll runtergehen und mit ihr reden.

Später sitz ich mit ihr in der Küche, wir beide weinen.
"Ich bin ganz allein.", sagt sie.
"Nein!", sag ich.
"Du hast mich, du hast uns alle ! Ich bin doch da!"
Sie weint weiter.
"Ich bin schuld, an allem.!"
Ich schüttel den Kopf, schluchze.
"Du meinst jetzt aber nicht mich?"
Sie nickt.
"Das LIEGT NICHT an dir. Das bin ICH. Das ist MEIN Kopf.
Du hast doch keine Schuld!"
"Doch hab ich. Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr."


Wenn dir deine Mutter weinend gegenüber sitzt und sagt, dass sie nicht mehr möchte, dass sie nicht mehr kann und nicht mehr will,
WIE, WIE findet man da die Kraft selbst weiter zu kämpfen?
Bitte bitte sag mir einer wie.



Samstag, 5. Oktober 2013

Und schlimmer als selbst zu leiden,
ist es,
deine Mutter leiden zu sehen.
Den Menschen, der dich 17 Jahre begleitet hat,
den Menschen, der immer stark war.

Freitag, 4. Oktober 2013

Betrunkener Post - Sober thoughts

If
you can't be happy
At least
You can be drunk !


Wir streiten.
Weil ich ihn angeschrien hab.
Er ist sauer.
"Hey.. Es tut mir leid, ich stoße Leute weg.
Wenn ich merke, sie fangen an mir was zu bedeuten."
Er zieht mich an sich.
"Ist mir alles scheiß egal, du bist mir wichtig"
Ich schau weg.
Bin bisschen angetrunken.
"Ich will nur sagen, wenn du das mit mir, mit uns wirklich willst,
es wird kompliziert.. ich bin kompliziert.. es wird nich einfach."
Er lächelt.
"Meine einzigste Bitte ist, wenn du nen Anderen hast, sags mir."
"Nein. Ich mein nur. Du weißt NICHTS über mich.
Es wird schwer werden, kompliziert werden.
Ich bin anders, als du denkst."
Er lächelt.
"Ich finds schon raus. Ich krieg das schon raus."
Ich atme sein Parfüm ein, fühl mich wohl.
Küss ihn.
Er schenkt mir ein Lebkuchenherz mit "sorry" drauf.


Wieso ?
Ich bin am Ende des Abends, als er weg ist, betrunken.
Ich will für immer betrunken sein.
Für immer diesen Rausch haben.
Kippen rauchen, die alles besser machen.
Alkohol, dieses Gift, das mich alles vergessen lässt.
Wieso .
Wieso kann nicht für immer Nacht sein?
Weg sein mit Freunden.
Auto fahren  mit dröhnend lauter Musik, die deine Gefühle beeinflusst.
Lachen, Betrunken.
Brauch dieses Gift



Suizidgefährdet? Ab in die Klinik!

Manchmal in der Nacht
fühl' ich mich einsam und traurig,
doch ich weiß nicht, 
Was mir fehlt 
[...]
Totale Finsternis,
ich falle und nichts, was mich hält.



Ich sitz beim Arzt.
Meine Mutter steht hinter mir.
Ich würde nie jemandem mehr erzählen, als nötig,
aber die Psychotante braucht den scheiß Konsiliarbericht vom Doktor,
sonst wird das nichts mit der Therapie.
Sie schaut mich an.
"Was fehlt dir? Probleme in der Schule, Familie?"
Ich schlucke.
"Nee haha eher mit mir selbst haha."
Nervöses Lachen. Schluck Tränen runter.
Sie schreibt etwas auf.
"Und sonst so? Nur kurz und knapp, ich bin ja nicht deine Therapeutin"
"Müdigkeit, Motivationslosigkeit."
Meine Mutter fügt "Extreme Stimmungsschwankungen" hinzu.
Ich lache.
Haha, alles gut.
Sie schreibt weiter etwas auf.
"Okay. Und hast du schonmal überlegt dir was anzutun?
Selbstmordgedanken?", fragt sie.
Ich spür den Kloß in meinem Hals.
Ich fang an zu lachen.
"Hahahaha vielleicht.", sag ich.
Tränen treten in meine Augen.
Ich krall mich am Stuhl fest.
"Sag ja, oder nein? Also ja hast du?"
"Kann ich kein kommentar sagen? haha.. weiß nicht."
Spür die Blicke meiner Mutter auf mir.
Will nur, dass sie rausgeht.
Wieso hab ich sie überhaupt mitgenommen?
Ich hasse mich.
"Und hast du dich schon mal selbst verletzt?"
Ich dreh mich um.
Seh meine Mutter.
"Ich geh dann mal lieber", sagt sie.
Verlässt den Raum.
Ich antworte mit ja.
Die Ärztin steht auf und kommt her.
"Kann ich mal sehen?"
Ich schieb meinen Ärmel hoch, zieh die Armbänder aus.
"Okay."
Muss mich zusammenreißen.
Am Ende labert sie noch, dass es vielleicht besser wäre in eine Klinik zu gehen.
Wieso wollen mich alle in 'ne verfickte Klinik stecken?
Könnte kotzen.

Als ich rausgeh, steht da meine Mutter.
"Mama?", frag ich.
Sie dreht sich um.
Sie hat geweint.

Ich hasse mich.
Wie schlimm muss das für eine Mutter sein, zu erfahren, dass ihr eigenes Kind, dem sie Leben geschenkt hat, es nicht mehr haben will?
Ich hasse mich.
Ich hasse mich.