Sonntag, 22. Juli 2012

Hi Neuanfang

Weißt du,
ich glaube du hast mich genau hier verloren.
Irgendwo zwischen leeren Worten
und begangenen Taten.
Und genau hier bei deinen Versprechen,
die du nie eingehalten hast.

Da steh ich jetzt also. Am Neuanfang. Und komischerweise seh ich die Welt viel klarer,
und viel schöner, als in der Zeit, wo ich noch an ihn gebunden war.
Komischerweise ist da kein Gefühl mehr, sind da keine Gedanken mehr.
Verwirrung. Mittlerweile kann ich mich echt auslachen, wie dumm ich doch gewesen bin.
Aber das hat jetzt alles keine Bedeutung mehr.
Die Wunden sind wortwörtlich verheilt und es bleiben nur noch Narben zurück,
die man leicht verstecken kann.
Also. Hallo Neuanfang. Ich wusste nicht, dass es so leicht gehen kann.
Und das nur wegen einer Person. Wegen einem Jungen, den ich doch eigentlich
mal gehasst habe.
Egal.









Sonntag, 15. Juli 2012

After my blood turns into alcohol.

Vielleicht irre ich mich ja.
Vielleicht sind es nicht deine Augen, 
die sich verändert haben.
Sondern meine.
Vielleicht ist da was in meinem Blick,
das vorher nicht dort war.


Verrückt, wie leicht man Menschen manipulieren kann.
Da dreht man nur für einen Abend den Spieß um,
tut genauso wie er auf cool, macht ihn ein wenig eifersüchtig,
ignoriert ihn, genauso wie er es tut, albert mit anderen rum,
hat seinen Spaß. Und schon meldet er sich am nächsten Tag
wieder bei einem und kommt angekrochen.
Wie früher.
Bin ihm also doch nicht so ganz egal, wie er immer sagt.
Verrückt diese Welt, oder?!
Aber scheiß drauf. Ich wollte einen Neuanfang, also zieh ich das durch.
Wie Marilyn Monroe mal gesagt hat:
Ein Mädchen braucht niemanden, der sie nicht braucht.
Hi Neuanfang.
Fick dich Liebe.


"Wieso trägst du so viele Armbänder?"
-"Keine Ahnung.. Erinnerungen, bla."
-"Cool. Darf ich mal sehen?"
Ich zieh meinen Arm weg.
Manche Armbänder erzählen Geschichten.
Andere sind dazu da, sie zu verstecken.
Da fragt man sich doch manchmal, wie tief man sinken kann.





Mittwoch, 11. Juli 2012

Wieviel mehr kann dieses Mädchen ertragen?!

Ich sag "Schlampe halt dein Maul, du weißt garnix"
Sie reden und reden vergeblich.
Jeder zeigt mir den Weg,
doch ich seh nichts.
Dein Versuch mich zu bekehren,
scheitert kläglich.
Du kannst mir nicht mehr helfen,
also red nicht.
Halt dein Maul.


"Bekommst ja einen ganz schönen Bauch."
Danke. Darf ich mir jeden Tag von dir anhören Papa.
"Jo. Kannst dir dein Brot das nächste mal selbst aus der Küche holen."
Er steht auf. Schreit mich an.
Doch ich sag nichts. Ich grins einfach nur.
"Ganz ehrlich? Sowas sagt man nicht zu seiner Tochter, ganz einfach."
"DU SPINNST! SO GEHST DU NICHT MIT MIR UM!"
Er geht rein. Hochroter Kopf.
"Du gehst jetzt sofort rein und entschuldigst dich bei ihm."
Meine Mutter knirscht mit den Zähnen.
Ich lache.
"Ehm nein? Ganz sicher nicht?!"
Wer sagt mir bitte jeden Tag wie scheiße ich bin.
Ich mach doch garnichts. Wieso sollte ICH mich entschuldigen?
"Merkst du eigentlich noch was? Wär ich dein Vater, ich hätte
dir schon längst eine verpasst!"
"Wie schön. Leider bist du nicht mein Vater."
Ich grinse weiter. Sitz einfach nur da. Familie um mich rum.
Redet ruhig weiter auf mich ein.
Ihr könnt mich mal.
"Halt doch einfach mal deinen vorlauten Mund."
Tut mir leid , Mama, dass ich ein Mädchen bin, das ihre Meinung vertritt
und wenn sie blöd angemacht wird, nicht stillschweigend da sitzt,
wie du, wenn Papa mal wieder was sagt.
Sorry. Bin stark im Gegensatz zu dir. Ich lass mich von ihm nicht so behandeln wie du!
"JETZT GEH REIN UND ENTSCHULDIGE DICH!"
"Denk mal drüber nach, wie er sich verhält."
"DU VERHÄLST DICH DOCH FALSCH!"
Da sagt man immer Erwachsene seien schlauer.
Von wegen.
Ich lach noch einmal.
"Sorry. Kein Hunger mehr, ich geh."

Fickt euch.
Ich ess nie wieder was. Ab heute stehts echt fest. Ich ess nur noch wenn ich drohe
umzukippen. Damit euch ENDLICH irgendwann (in ferner Zukunft vielleicht)
auffällt, wie sehr ihr euer Kind verletzt habt.
Einfach nur, damit ihr irgendwann vor mir steht,
mich anseht und ich sehe, wie eine Welt für euch zusammenbricht.
Wie eure schöne heile vorgegaukelte Welt zusammenfällt und in Trümmern daliegt.







Dienstag, 10. Juli 2012

So still und so verloren gingst du fort.

"Ich will überhaupt nichts hören, ich will wissen, was du fühlst."
"Okey. Ich fühle, dass du die Beste bist."
"Dein Gefühl? Wer is'n das, dein Gefühl?"
"Na ich, mein Herz."
"Dein Herz sagt, Guten Morgen, die da, die is es.
Und du sagst achja, vielen Dank für die Information,
wiedersehen bis zum nächsten Mal?"
"Genau."
"Und du machst alles was dein Herz dir sagt?"
"Mein Herz sagt ja nix.
Was weiß ich, das fühlt halt."




Da sitz ich also und les mir alte Tagebucheinträge durch. Erinnerungen über Erinnerungen,
schlechte Erfahrungen, gute Erfahrungen, Gedanken, Träume, Erlebnisse
und mittendrin Du.
Der ganze Unsinn, die ganzen Gefühle.
Unser erstes Treffen, die erste Unterhaltung, das erste "Hi", die ersten Worte, die ersten Versprechen, die ersten Berührungen.
Bis hin zu den Lügen, den Tränen, dem Schmerz, dem Hass, der Enttäuschung, dem Ignorieren, der Verwirrung.
Sag mir, was hat das alles gebracht?
Wenn es doch eh nur einen Wimpernschlag benötigt hat um all das zu zerstören.
Ich kann mich noch genau an deine Worte erinnern.
"Ich bin immer für dich da , egal was passiert, egal was du tust. Und du weißt genau ich würde dich nie anlügen."
Von wegen? Wer braucht schon Lügen? Denn alles was sie können ist verletzen.
Wer braucht schon Liebe?
Liebe ist unnötig.
Liebe ist Unsinn, Angst, Verwirrung, Chaos, Schmerz, Unglück, Leichtsinn
und dennoch ist Liebe für manche das Wundervollste, was einem widerfahren kann.
Liebe ist einfach wie sie ist.
Für manche so, für manche so.
Man kann sie nicht ergründen.
Jeder muss sie selbst erfahren.









Donnerstag, 5. Juli 2012

Naund wer sagt was schlecht ist?

Homeboy, ich kann es sehen,
du würdest gerne sein wie ich,
du würdest alles tun für ein Leben aus meiner Sicht,
denn dein's ist langweilig, 
du bist brav wie immer, 
und ich geh ab,
 los mach's mir nach du Spinner!



"Gibt's dort auch Alkohol?"
Mama, du hast keine Ahnung, was ich schon alles getan hab.
"Ehm.. ja ich denke schon. Aber ich trink wenn dann nur ein Bier"
Oder Vodka.
"Ist gut ! Man muss nämlich seine Grenzen kennen, weißt du?"
Weiß ich. Und ich weiß auch, dass ich sie schon oft genug überschritten habe.
"Ja klar, ich pass schon auf."
Ihr Blick bohrt sich durch meinen.
"So still heute? Was los? Immer noch wegen diesem Jungen?"
Fuck. Klar. Jeden Tag. Jede Nacht. Denkst du meine Augen sind
aus spaß verheult?
"Nö."
"Du isst garnicht mehr! Soll ich dir morgen Chips mitbringen?"
BLOß NICHT.
"Nein danke. Ich geh in mein Zimmer."
Fick dich.
Ganz ehrlich? Du hast keine Ahnung von meinem Leben. Halt dich da raus.
Früher hat dich das ganze doch auch nicht interessiert? Eingesperrt hast du mich.
Jetzt, wo ich endlich frei sein darf, nutz ich das eben aus. Nicht meine Schuld.
Alles deine Schuld.
Und irgendwann, da kommt der Tag, wo ich dir das alles vorwerfe.
Wo ich dich anschreie, wo ich dir die ganze Scheiße erzähl, die ich
gemacht hab.
Aber bis es soweit ist, lass ich dich weiter in dem Glauben, dass
dein kleines braves Mädchen wohlbehütet ist,
damit ich dir deine kleine heile Welt nicht versaue.







Mittwoch, 4. Juli 2012

Darf ich dein Lieblingsmädchen sein?

Erinnerungen haben kein Leben.
Sie sind nur verblichene Abbilder einer Zeit, 
die vorbei ist.
Sie bringen dich nicht zurück.
Nichts bringt dich zurück.
Nichts ist mehr genauso wie früher.
Nichts ist.


Und auf einmal stehst du vor mir, sagst hi, so wie früher und lächelst mich an.
Und dann ist da wieder dieses Kribbeln, über all am ganzen Körper.

Verwirrung. Schmetterlinge. Fragen über Fragen.
Wieso redest du mit mir? Hast du mich nicht gestern noch ignoriert?
Doch für den Moment ist das egal, hauptsache wir reden überhaupt miteinander.
"Wieso hast du meinen Bruder eigentlich als Hurensohn bezeichnet?"
Ich versuch ernst zu klingen. Sauer. Wütend. Was ich eigentlich sein sollte,
aber nicht bin. Wie könnte man diesen Jungen überhaupt hassen?
Dieses Lächeln? Unmöglich sauer auf ihn zu sein.

"Wann hab ich das getan?" Ich schau ihn an. Versuch irgendwas aus seinem
Blick zu lesen. 

"Naja am Samstag.."
"Würd ich nie sagen.. Damit hätt ich ja dich dann auch indirekt beleidigt.
Und dich beleidige ich nicht."
Jaaa ist klar. Ich versuche seinem Blick weiter stand zu halten.
"Deshalb auch das Kompliment wie scheiße meine Haare aussehen?"
Er lacht. Ich  muss grinsen. Verdammt.
"Ich hatte zu viel getrunken, weißt du doch."
Typische Ausrede. Immer alles auf den Alkohol. 
"Naja, wir sehen uns." 
Oder auch nicht.
Er schenkt mir noch mal sein süßes Lächeln und läuft weiter.
Scheiße bin ich naiv.
Naives kleines dummes Mädchen.
Dummes dummes dummes dummes dummes dummes Ding.
Wach auf, du wirst nie wieder sein Lieblingsmädchen sein,
egal wie lange du wartest. 







Montag, 2. Juli 2012

Friss doch Watte.

Grinsend hat mich die Nacht erobert,
ohne dass ich mich wehren konnte, 
hat sie mich geküsst, 
hat mich in einer düsteren Umarmung eingeschlossen.



Hi. Bin fettes, kleines, naives, dummes Mädchen.
Weiß schon, ist nichts neues.
Hab heute wieder viel zu viel gegessen.
Ich wollte doch nichts essen, nur ein wenig.
Aber dann da mal ein bisschen und da.
Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett.
Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett.
Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett.
Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. Fett. 









Sonntag, 1. Juli 2012

Tell me that you love me anyway.

Hinterlasse deine Spuren
auf meiner Haut,
wie Fußstapfen
in unberührtem Schnee.


Egal wie viel Scheiße ich über dich hör.
Egal wie behindert du dich gegenüber mir verhälst.
Egal wie sehr du mich verletzt.
Egal was ist.
Ich würde dir immer verzeihen.
Ich dummes dummes Ding.
Ich bin ja so erbärmlich.
So erbärmlich.
Dummes kleines naives fettes Mädchen.


Ich liebe dich.
Ich brauche dich.
Du fehlst mir.
Ich hasse dich.







Wash away the pain.

Hinterlasse blaue Flecken
auf der hellen Haut,
Wie Himmelsfetzen
hinter dichter Wolkendecke.



Und dann bin ich einfach raus in den Regen. 
Ich stand einfach nur da.
Durchnässt. Tränen in den Augen. Lächeln im Gesicht.
Worte, gehüllt in Schweigen und Dunkelheit.
Ich fühlte nichts, als die bodenlose Leere, den prasselnden Regen,
und die unsichtbare Kälte in mir.





I got a Hangover

Hinterlasse tiefe Furchen
auf der glatten Haut,
wie rote Flüsse
durch unberührtes Land.



"Darf ich mich neben dich setzen?"
Ich schau hoch zu ihm. Seh seine Augen. Sein Lächeln. Denk an früher.
Denk an die Zeit, die wir hatten.
"Ja."
Er setzt sich neben mich. So nah. Viel zu nah, als dass es mein Herz ertragen könnte.
"Willst 'ne Kippe?" - "Ich rauch seit Sonntag nicht mehr."
Zu spät. Gezogen. Schon wieder. Fehler. Fehler. Fehler.
"Verführ sie doch nicht zu etwas, das sie nicht will!" , meint S. von der Mauer.
Doch er schaut mich nur an und grinst zufrieden.
Sein Lächeln. Gänsehaut.
Wieso redet er eigentlich mit mir? Hat er mich nicht noch vor ein paar Tagen
ignoriert? Danke. Verwirr mich ruhig.
"Darf ich was von eurem Vodka?" - "Nö."
Er lächelt und stupst mich leicht. Wieso tut er das?
Er gibt mir nur noch weitere unnötige Gründe, an ihn zu denken.
Scheiß Erinnerungen, die nicht verblassen wollen.
"Ach komm schon. Ich geb dir dann auch eine Kippe."
Ich schau ihn an. Diese Augen. Kribbeln. Schmetterlinge, über
Schmetterlinge. Nur dass meine nicht große bunte Flügel haben, sondern
nur noch unbeholfen, gebrochen umherflattern.
"Ich versprech's." , fügt er hinzu und lächelt nochmal.
Ich schau nur weg.
"Du versprichst viel, weißt du.", murmel ich und hoffe insgeheim, dass
er es nicht gehört hat.
Aber S. hat es gehört.
"Ihr zwei! Ihr stellt euch so an."