Montag, 10. September 2012



Erliegen musst du
Kleine Blume
Dem grauen Meer aus
lähmendem Asphalt
Ein Gärtner schlägt die Rille
Deine Blüte bricht und
sinkt auf's graue Grab
Kaum sichtbar weißes Blut vergossen
Stirbst du
Kleiner Sonnenuntergang.



"Also reden wir."
Ich setz mich an den Straßenrand, starr auf meine Schuhe und
betrachte wie die Laternen die dunkle Straße in gelbliches Licht tauchen.
Versteck mich hinter meinem Vorhang aus Haaren und fluche im Stillen,
als ich meine Kapuze aufsetzen muss, weil es immer stärker regnet.
Perfekter Tag. Klar.
Er setzt sich neben mich, zündet sich 'ne Kippe an und ich beobachte
wie der Rauch auf die Straße weht.
"Sag mir was du denkst. Hat das alles noch einen Sinn für dich?"
"Beziehungen machen mich krank."
Ich schau weg, will ihm jetzt nicht in die Augen schauen müssen.
Mir tut's verdammt weh, ihn so sehen zu müssen, merk wie fertig er ist.
Will weg von hier, schau auf mein Handy, nur um eine Möglichkeit
zu haben meine gläsrigen Augen zu verstecken.
"Wieso krank? Bist du nicht glücklich?"
"Nicht mehr. Am Anfang ja. Aber so schnell wie ich verliebt bin, is das auch wieder vorbei.
Es.. tut mir leid. Aber ich kann das nicht. Ich fühl mich wie in einem Käfig,
so erdrückend, so.. ich weiß nicht, ich kann's nicht beschreiben.
Es macht mich einfach kaputt."
Er schaut mich an, nimmt meine Hand, doch ich schüttel ihn gleich wieder ab.
Tu die Haare vors Gesicht, schau in die andere Richtung.
Will ihn anschreien.
Idiot mach die Augen auf, wegen dir hab ich mich wieder geritzt , hab mit der ganzen Scheiße wieder angefangen, denkst du das ist leicht für mich? 
Doch stattdessen bleib ich ruhig und versuch die Tränen runterzuschlucken.
"Weißt du... irgendwann kommt vielleicht der Junge, wo ich mich nicht so fühle.
Wo alles gut ist.. Aber.."
Ich schau ihn an. Seine Augen sind auch gläsrig. Voller Tränen.
"Und ich bin nicht der Junge?"
Ich schüttel den Kopf und guck gerade rechtzeitig wieder weg,
dass er nicht die Träne sieht, die sich aus meinem Augenwinkel stiehlt.
"Ich weiß, das ist total das Klischee. Aber denkst du , wenn Schluss ist,
dass wir Freunde bleiben können?"
Er steht auf, tritt die Kippe aus und ich sehe, wie sie da glühend auf der Straße liegt.
Ein paar letzte Qualme aus ihr heraustreten und ins dunkle gelbe Licht getaucht werden.
Millisekunden später wird sie auch schon von einem Regentropfen ganz gelöscht.
Ich steh auch auf. Geh zu ihm hin, doch er dreht sich um.
"Ich kann sowas nicht. Nach Beziehungen befreundet sein. Geht nicht."
Kann die Tränen nicht mehr halten. Versuch normal zu klingen, nicht jämmerlich,
verletzt oder gar verzweifelt.
"Also willst du mich abschreiben? Einfach so? Mich ignorieren? Keinen Kontakt mehr?"
Kann einen Schluchzer nicht unterdrücken. Wisch die Tränen weg.
Sei stark. Du bist ein starkes Mädchen. Sei sauer. Sei wütend, aber heul nicht!Zu spät.
Er zuckt die Schultern.
"Werd dir erstmal über deine Gefühle klar. Ich geh heim."
Er geht ein paar Schritte auf mich zu, nimmt mich kurz in Arm.
Kalt. Abweisend.
Kurz lässt er seine Arme sinken
Tritt als ob nichts sei zurück
Nimmt meine Hand wozu?
ein Zittern liegt in seinen Fingern
leise winken meine Wimpern
in der in Gelb getauchten Nacht
ihm hinterher.

In kältestes Vergessen weggeworfen.







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