Sonntag, 1. Juli 2012

I got a Hangover

Hinterlasse tiefe Furchen
auf der glatten Haut,
wie rote Flüsse
durch unberührtes Land.



"Darf ich mich neben dich setzen?"
Ich schau hoch zu ihm. Seh seine Augen. Sein Lächeln. Denk an früher.
Denk an die Zeit, die wir hatten.
"Ja."
Er setzt sich neben mich. So nah. Viel zu nah, als dass es mein Herz ertragen könnte.
"Willst 'ne Kippe?" - "Ich rauch seit Sonntag nicht mehr."
Zu spät. Gezogen. Schon wieder. Fehler. Fehler. Fehler.
"Verführ sie doch nicht zu etwas, das sie nicht will!" , meint S. von der Mauer.
Doch er schaut mich nur an und grinst zufrieden.
Sein Lächeln. Gänsehaut.
Wieso redet er eigentlich mit mir? Hat er mich nicht noch vor ein paar Tagen
ignoriert? Danke. Verwirr mich ruhig.
"Darf ich was von eurem Vodka?" - "Nö."
Er lächelt und stupst mich leicht. Wieso tut er das?
Er gibt mir nur noch weitere unnötige Gründe, an ihn zu denken.
Scheiß Erinnerungen, die nicht verblassen wollen.
"Ach komm schon. Ich geb dir dann auch eine Kippe."
Ich schau ihn an. Diese Augen. Kribbeln. Schmetterlinge, über
Schmetterlinge. Nur dass meine nicht große bunte Flügel haben, sondern
nur noch unbeholfen, gebrochen umherflattern.
"Ich versprech's." , fügt er hinzu und lächelt nochmal.
Ich schau nur weg.
"Du versprichst viel, weißt du.", murmel ich und hoffe insgeheim, dass
er es nicht gehört hat.
Aber S. hat es gehört.
"Ihr zwei! Ihr stellt euch so an."






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