Donnerstag, 15. August 2013

Hilfe

Wie immer wenn ich nach dem
Leben greif,
spür ich wie es zerbricht.
Ich will die Welt verstehn und alles wissen
und kenn mich selber nicht.
Ich will hoch und höher steigen
und sinke
immer tiefer ins Nichts.
[...]
Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird,
drum nimmt er das Leid in Kauf.



"Da hast du dich geritzt?"
Ich nicke. 
Mir fällt es nicht leicht vor fremden Menschen zu weinen.
Ich halt mich deshalb zurück.
"Also es ist gut, dass du wieder gekommen bist", sagt sie.
"Ich kann dir helfen, nur nicht so schnell wie du das möchtest.
Wenn du eine schnellere Besserung haben willst, 
dann wären da noch andere Wege."
Ich schau sie an und hab keine Ahnung was jetzt kommt.
Bitte nicht wieder der Scheiß mit der Klinik.
"Es gibt Medikamente, die helfen da. Antidepressiva.
Die kann man nehmen oder nicht, das liegt dann bei dir."

Trotz dem ganzen Schrott von wegen Medikamenten, von wegen Krank, 
von wegen Hilfe, fühl ich mich besser als ich rausgeh.
Mein Kopf ist mal wieder frei. 
Und ich bin zu einer Entscheidung gekommen.
Ich werde meiner Mutter einen Brief schreiben.
Werde nicht alles reinschreiben, aber werde ihr sagen, dass ich
Hilfe in Anspruch nehmen möchte, da ich das sonst selbst nicht mehr schaff.
Ich werd ihr ein bisschen erzählen, von dem Leid, den Gedanken.
Nicht alles, sonst könnte das ganze eskalieren.
Ich werd ihr den Brief kurz bevor wir nach Italien losfahren geben.
Dann sehen wir uns eine Woche nicht.

Der Brief.
Den ich ihr vielleicht schon vor 3 Jahren hätte schreiben sollen.

Fakt ist: 
Ich will da seit 3 Jahren raus.
Und wenn ich das selbst nicht schaffe.
Was ist dann gegen Hilfe einzuwenden?






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